Situation in Syrien - Maalula

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Situation in Syrien

Syrien war Jahrzehnte lang eine vorbildliche Gesellschaft im Nahen Osten für eine weitgehende Religionsfreiheit, v.a. die Christen in ihren vielfältigen Konfessionen (Orthodox - Katholisch - Evangelisch oder  Chaldäisch um nur einige christliche Konfessionen zu nennen) konnten in einem arabischen Land ihre Religion ungehindert ausüben. Im Dorf Maalula nördlich von Damaskus wird auch Aramäisch, die Sprache Jesu Christi gesprochen.
Der Bürgerkrieg hat diese Situation dramatisch geändert, über 150.000 Menschen sind getötet worden. Aus einem zunächst gegen Unterdrückung der Demonstrationsfreiheit gerichteten Protest ist ein voll entwickelter Bürgerkrieg entlang von Religionskämpfen geworden. Das grausame Regime der islamistischen Jihadisten  hat weiter dazu beigetragen, dass dieser Bürgerkrieg immer blutiger wurde. Die anfangs gegen die undemokratischen Praktiken des Assad Regimes gerichteten Proteste der säkularen Opposition und ihrer Freien syrischen Armee werden angesichts der Terrorperspektiven der Jihadisten immer mehr in den Hintergrund gedrängt. Von Anfang an standen die Christen zwischen den Fronten. Von Terroristen werden sie  gezielt verfolgt. Zwei Bischöfe aus Aleppo sind seit einem Jahr spurlos verschwunden, von Terroristen entführt. Im November letzten Jahres wüteten Islamisten der Nusra Front (Ableger von Al Quaida) im christlichen Dorf Sadat, töteten Dutzende wehrlose Christen und zerstörten Häuser und eine Krankenstation. Ähnliches passierte in Maalula.

Die Bedeutung des Dorfs Maalula

Das Dorf Maalula liegt etwa 56 km nördlich von Damaskus. Es liegt in einem Talkessel, am oberen Rand steht eine markante Christusstatue, die wir im Logo unseres Vereins abbilden. Maalula ist ein christliches Dorf (mehrheitliche Konfession Griechisch Katholisch und Syrisch Orthodox) in dem aber auch Muslime friedlich mit den Christen zusammenleben.
Bekannt ist das Thekla Nonnen-Kloster benannt nach der heiligen Thekla, die in im 2. Jahrhundert in Maalula Schutz suchte vor ihrem Vater, der sie wegen ihres Übertritts zum Christentum verfolgen ließ. Das Kloster ist sowohl für Christen als auch für Muslime ein bedeutender Pilgerort.
In Maalula wird noch das West-Aramäische gesprochen, die Sprache, die Jesus Christus damals ebenfalls benutzte. Hier sollen auch die ältesten Kirchen stehen. Insofern stellt Maalula einen bedeutenden symbolischen Ort für die Christenheit aber auch für die friedliche Koexistenz mit Muslimen dar.

Maalula im syrischen Bürgerkrieg


Im September 2013 wurde Maalula von Al Nusra Jihadisten (mit Al Quaida vernetzt) angegriffen, der örtliche Armeeposten überfallen und das Dorf eingenommen. Viele Anwohner flohen, in den folgenden Tagen wurdenKirchen zerstört, Christen drangsaliert, ein Jugendlicher, der sich weigerte, zum Islam zu konvertieren, wurde ermordet. Am 15. September 2013 wurden die Jihadisten wieder vertrieben.
Im November 2013 wurde Maalula wieder von Al  Nusra überfallen und in Besitz genommen, diesmal wurden u.a. 12 Nonnen des Griechisch Katholischen Thekla Klosters entführt und wochenlang in Gefangenschaft gehalten.
Erst im Februar 2014 mussten die Jihadisten Maalula wieder verlassen.

Syrien ist neben dem heiligen Land das älteste christliche Land. Petrus hatte als erster Patriarch seinen Sitzen in Antiochien, damals zu Syrien gehörend (heute Antakya in der Türkei).
Seitdem leben in Syrien ein Vielzahl von Konfessionen, die im Laufe der Jahrhunderte der wechselvollen Kirchengeschichte und Kirchenkämpfe entstanden sind. Auch viele Patriarchen verschiedener Konfessionen haben oder hatten ihren Sitz in Syrien. Heute sind die wichtigsten Konfessionen die Syrisch-Orthodoxe, Griechisch Katholische, Syrisch Katholische, Chaldäer, aber auch Evangelische. Nach Schätzungen stellen Christen etwa 10 Prozent der Bevölkerung. Sie leben in Damaskus und den anderen großen Städten wie Aleppo oder Homs, um Homs herum, in der Nähe des Mittelmeers mit der offiziellen Bezeichnung Wadi al Nasara (Tal der Christen auf Arabisch) und im Norden an der türkischen Grenze (Qamishli).
Christen können in Syrien ihre Religion frei und ohne Behinderung ausüben, die Ostermessen der Syrisch Orthoxen Kirche werden z.B. im offiziellen syrischen Rundfunk übertragen. Während der Karwoche 2010 (Besuch von Mitgliedern des Lionsclubs in Syrien) standen in den christlichen Dörfern Golgathas auf den öffentlichen Plätzen. Christen können alle Berufe ausüben und ungehindert alle Ausbildungen absolvieren.

 
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